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FAQ: LRS Symptome

Defintion und Merkmale der Lese-/Rechtschreibschwäche

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Symptome und Merkmale von LRS und Legasthenie

Definition und Anzeichen einer Legasthenie, Lese-/Rechtschreibschwäche oder LRS


Ob in der Grundschule oder am Gymnasium: Macht ein Kind viele Rechtschreibfehler oder fällt das Lesen schwer, kann eine Lese-/ Rechtschreibschwäche, LRS oder Legasthenie vorliegen.

In unseren Fördereinrichtungen stehen wir Ihnen und Ihren Kindern für Fragen zum Thema Lesen und Schreiben kompetent zur Verfügung.

LRS ERKENNEN

Der Begriff Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) ist als Oberbegriff zu verstehen.

Viele Fehler bei Lesen und Schreiben sind die wesentlichen Symptome einer LRS oder Legasthenie. Die Art und die Anzahl der Fehler misst man mit einem standardisierten LRS Test. 

Eine LRS oder Legasthenie liegt dann vor, wenn ein Kind die Rechtschreibung nicht oder nur unzureichend in der dafür vorgesehenen Zeit lernt. Das Kind macht also über eine längere Zeit mehr Fehler als „normal“.

HÄUFIGE ANZEICHEN UND SYMPTOME EINER LRS ODER LEGASTHENIE

Grundschüler, die in der ersten Klasse das Lesen und Schreiben beginnen zu lernen, machen anfänglich die gleichen Fehler. Liegt keine Legasthenie oder Lese-/Rechtschreibschwäche vor, nehmen die Lese- und Schreib-Probleme rasch ab. 


Kinder mit Legasthenie machen die Fehler wesentlich häufiger und die Schwierigkeiten bleiben über einen längeren Zeitraum unverändert. 

Um eine LRS eindeutig zu erkennen, wird ein standardisierter Rechtschreibtest gemacht. Dieser gibt Aufschluss darüber, wie unterdurchschnittlich das Kind schreibt. Rechtschreibfehler sind normal, alle Kinder machen beim Lernen Fehler. Doch macht ein Kind besonders viele Rechtschreibfehler, liegt eine Rechtschreibschwäche vor. 

1. LESEPROBLEME früh in DER GRUNDSCHULZEIT

Kinder mit Leseschwierigkeiten zeigen Probleme beim Lernen der Buchstaben-Laut-Verbindungen und beim direkten Erfassen von Wörtern. Sie lernen manchmal Sätze oder Text auswendig oder raten Worte, die so nicht im Text stehen. Das Textverständnis ist zumeist eingeschränkt und viele der betroffenen Kinder empfinden Lesen üben als sehr mühsam und möchten dies gerne vermeiden. Dies wiederum verstärkt die Leseschwierigkeiten, weil dadurch die dringend notwendige Übung fehlt. Auch für andere Fächer, wie beispielsweise Mathe oder Sachkunde, ist sehr nachteilig, wenn Kinder nicht flüssig lesen können. 

  • langsames Lesen 
  • häufiges Stocken
  • Verlieren der Zeile im Text, aber auch das Auslassen, Vertauschen oder Hinzufügen von Wörtern, Silben oder einzelnen Buchstaben 
  • Schwierigkeiten bei Doppelkonsonanten
  • Das Gelesene wird nicht ausreichend verstanden. Bei Fragen zum Inhalt wird oft geraten oder allgemeines Wissen verwendet anstatt Informationen aus dem Text.

 

2. Anzeichen der LRS beim Schreiben

Zu den wichtigsten Anzeichen einer LRS gehören viele Rechtschreibfehler. Ungeübte Diktate zeigen oft mangelhafte Noten. Häufig beobachten Eltern, dass Kinder mit einer LRS auch bereits bekannte, geübte und scheinbare leichte Wörter falsch schreiben. Meistens wird unter "typischen LRS Fehlern" verstanden, dass das Kind Buchstaben (Laute) verdreht oder vertauscht und beispielsweise nicht "Biene" sondern "Beine" schreibt, die Annahme, Kinder mit LRS oder Legastheniker seien an genau diesen Fehlern zu erkennen, konnte jedoch nicht bestätigt werden.

Die Bandbreite von leichten Problemen und starken Schwierigkeiten im Rahmen einer LRS oder Legasthenie ist groß. Eine trennscharfe Abgrenzung zwischen Legasthenikern und anderen Kindern ist nicht sinnvoll.

  • Viele Fehler bei Diktaten und abgeschriebenen Texten
  • Wörter werden im selben Text mehrfach unterschiedlich falsch geschrieben.
  • Auffallend viele Fehler in der Grammatik und der Zeichensetzung 
  • oft eine unleserliche Handschrift in unterschiedlicher Schriftgröße
  • Ähnlich klingende Laute und Lautkombinationen (z.B. Grone/Krone) werden verwechselt.
  • Schwierigkeiten mit der richtigen Reihenfolge der Buchstaben, z.B. Ruam statt Raum.
  • Optisch ähnliche Zeichen werden falsch gelesen oder geschrieben (b/d/p/q, m/w/v).
  • Buchstabenauslassungen am Wortanfang, am Wortende oder im Wortinneren.
  • Länge und Kürze eines Selbstlautes werden nicht erkannt.
  • Rechtschreibregeln können sich schlecht gemerkt werden oder werden nicht automatisiert.
  • Buchstabierendes, stockendes Lesen, teilweise ohne den Sinn zu verstehen.
  • Schwierigkeiten, Reime zu erkennen oder zu bilden.
  • Schwierigkeiten bei der Silbenzerlegung.

3. Probleme in anderen Fächern

Alle Schulfächer, die auf das Lesen und Schreiben aufbauen, stellen Kinder mit Legasthenie vor große Schwierigkeiten. So treten Lernprobleme häufig in Fremdsprachen aber auch in Geschichte, Biologie usw. oder in der Mathematik (hier vor allem bei Textaufgaben) auf.

Schwierigkeiten in den Grundrechenarten können zudem Anzeichen für eine sogenannte komorbide Störung (Begleitstörung) sein.

4. Mögliche Folgesymptome bei Legasthenie

Folgeschwierigkeiten sind unabhängig von den eigentlichen Ursachen der Lese- und Rechtschreibstörung. 

Kinder mit einer Lese-/Rechtschreibschwäche können aufgrund ihrer Misserfolge Versagens- und Schulangst entwickeln, wenn ihre Schwierigkeiten nicht erkannt und behandelt werden.Versagensängste können emotionalen Stress, Aggressionen, Unlust, Schulangst oder psychosomatische Beschwerden bedingen. Einige Kinder reagieren traurig, ziehen sich zurück, wirken allgemein schüchtern und still. Andere Kinder zeigen ihre Frustration und Wut, sind unruhig, verweigern und stören den Unterricht, es kommt zu Schulschwierigkeiten. Häufig werden diese Symptome fälschlicherweise einer ADS oder ADHS zugeordnet.

  • Die Schwierigkeiten beeinflussen die weitere Entwicklung des Kindes
  • Unverständnis, Vorurteile und schulischer Druck schwächen das Selbstwertgefühl und verringern die Lernmotivation

DEFINITION - F81.0 LESE- UND RECHTSCHREIBSTÖRUNG

Legasthenie wird in der Internationalen Klassifikation psychischer Störungen (ICD-10) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eine umschriebene Lese- und Rechtschreibstörung beschrieben.

Diese Kriterien müssen erfüllt sein:

  • Die Ergebnisse standardisierter Tests zum Lesen oder Rechtschreiben liegen deutlich unter Vergleichswerten, die aufgrund des Alters, der Intelligenz und der Klassenstufe zu erwarten wären.
  • Die Legasthenie wirkt sich negativ auf die schulische Leistung und/oder auf das tägliche Leben aus.
  • Andere Erkrankungen, die zu Lese- und Rechtschreibproblemen führen können, sind auszuschließen. Hierzu gehören Seh- und Hörbeeinträchtigungen, Epilepsie sowie angeborene oder erworbene Hirnschädigungen.
  • Die Entwicklungsstörung muss im Laufe der Grundschulzeit in Erscheinung treten.

Legasthenie oder LRS?

Wie die Rechtschreibschwäche nun genannt wird, ist je nach Fachdisziplin des Experten verschieden. Zumeist werden die Begrifflichkeiten LRS und Legasthenie (auch Entwicklungsdyslexie/dysgraphie) synonym verwendet.

Legasthenie

Der Begriff Legasthenie ist aus dem Griechischen abgeleitet und setzt sich zusammen aus legein = lesen und astheneia = Schwäche.

Schon vor mehr als 100 Jahren beobachtete man, dass es Kinder gab, die das Lesen und Rechtschreiben nicht lernten; damals sprach man von “Wortblindheit” . 1916 prägte der Psychologe Paul Ranschburg den Begriff “Legasthenie” und führte ihn auf “eine nachhaltige Rückständigkeit höheren Grades in der geistigen Entwicklung des Kindes” zurück.  Doch in den 50er Jahren konnte nachgewiesen werden, dass Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten nichts mit Intelligenzmangel zu tun haben.

Siehe "Was ist Legasthenie?" im Familienhandbuch

Legasthenie bezieht sich auf die sehr starke Ausprägung der Schwierigkeiten beim Lesen oder Schreiben und bezieht die Abweichung der Schreibleistung zur Intelligenz ein. Legasthenie liegt vor, wenn die Schwäche sehr stark ausgeprägt ist und die Intelligenz normal (oder überdurchschnittlich) ist.

In der Pädagogik wird der Begriff Legasthenie zumeist für die angeborenen Schwierigkeiten beim Lesen und Rechtschreiben verwendet.

Dyslexie

International wurde eher der Begriff Dyslexie verwandt.

Unter Dyslexie (Lesestörung) versteht man eine verminderte Fähigkeit zu lesen und das Gelesene zu verstehen. Das Hör- und Sehvermögen ist dabei nicht beeinträchtigt. 

(Dr. Schwarz bei Netdoktor)

Lese-/ Rechtschreibschwäche

Aus der pädagogischen Betrachtung der Rechtschreibschwäche wird dieser Begriff mit der Abkürzung LRS genutzt. Er dient als Oberbegriff für die Probleme im Schriftspracherwerb.

Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten

Mit den neuen LRS Erlassen ist der Begriff Schwäche in Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten abgeändert worden. Diese werden aus pädagogischer Sicht als Verzögerung der Lese-Rechtschreib-Entwicklung ohne Bezug zur Intelligenz definiert. Diese Definition ist angelehnt an die Beschlüsse der KMK.

Lernschwierigkeiten

Kinder, die unter einer LRS oder Legasthenie leiden, erleben oft jahrelang schulische Misserfolge. Darunter leidet das Selbstbewusstsein, was zu psychosomatischen Beschwerden oder auch sozialen Schwierigkeiten wie Einsamkeit, Aggression und andere Verhaltensauffälligkeiten führen kann. Diese Folgen der Legasthenie werden als Sekundärstörungen bezeichnet. Sie müssen behandelt werden, damit die weitere Entwicklung des Kindes nicht gefährdet ist.

Je später ein Lernproblem erkannt und behandelt wird, desto stärker sind die Folgen für die psychische Entwicklung und die Lernchancen. 

Kinder mit Legasthenie und Dyskalkulie sollten möglichst frühzeitig erkannt und differenziert diagnostiziert werden, damit sich keine psychischen Störungen daraus entwickeln.


Emotionale Probleme:

  • Selbstwertverlust
  • Versagensgefühle
  • negative Selbsteinschätzung
  • Ängste, vor allem Schul- und Prüfungsängste
  • Traurigkeit


Körperliche Probleme:

  • Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen
  • plötzliches wieder Einnässen


Schulische Probleme:

  • Konzentrationsstörungen
  • Hyperaktivität
  • Motivationsverlust
  • generelles Leistungsversagen
  • Hausaufgabenkonflikte


Soziale Probleme:

  • Kontaktschwierigkeiten, sozialer Rückzug
  • Aggressivität
  • Einsamkeit
  • Prahlen, Clownereien

 

LERNBERATUNG, TEST UND HILFE

Ob Ihr Kind eine Lese- Rechtschreibschwäche hat, können wir nur mit einem LRS Test feststellen. Macht Ihr Kind jedoch über einen längeren Zeitraum viele Fehler beim Rechtschreiben, merkt es sich Regeln und Schreibweisen schlecht oder verwechselt diese immer wieder, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Ihr Kind eine Rechtschreibschwäche aufweist.

Informieren Sie sich über die Möglichkeiten der Hilfe bei Legasthenie/LRS.

Im PFI sind wir spezialisiert darauf, den Kindern die nötige Hilfe zu geben, so dass sie richtig schreiben können. Informieren Sie sich hier über LRS Test und Förderung.

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