LRS-Symptome

LRS-Symptome frühzeitig erkennen und rechtzeitig und gezielt mit einer pädagogischen Förderung behandeln

Erkennen von LRS-Symptomen

LRS (Lese-Rechtschreib-Schwäche und Lese-Rechtschreib-Störung) ist eine der häufigsten Lernstörungen bei Kindern und Jugendlichen. Sie beeinflusst die Fähigkeit, Worte richtig zu lesen und zu schreiben und kann langfristig zu erheblichen Schwierigkeiten im schulischen und beruflichen Alltag führen. LRS-Symptome variieren von Person zu Person und können auch in ihrer Ausprägung unterschiedlich stark sein. Typische Anzeichen einer LRS sind unter anderem Schwierigkeiten beim Erkennen von Wörtern, langsames und fehlerhaftes Lesen, Probleme beim Rechtschreiben und häufiges Vertauschen von Buchstaben. Weitere LRS-Symptome sind das Auslassen oder Hinzufügen von Buchstaben und Wörtern beim Lesen und Schreiben sowie Schwierigkeiten beim Verstehen gelesener Texte. Eine gezielte pädagogische Therapie – besonders bei stark ausgeprägten LRS-Symptomen – ist der wichtigste Baustein, diese Symptome abzuschwächen oder aufzulösen.

LRS-Symptome gleich LRS oder Legasthenie?

Im Lernprozess des Lesens und Schreibens machen die meisten Kinder zunächst die gleichen Fehler und viele davon entsprechen gerade in den ersten zwei Schuljahren typischen LRS-Symptomen. Liegt trotz zunächst vorhandener einzelner Symptome keine LRS vor, nehmen die Lese- und Schreib-Probleme wieder ab. Bei Kindern mit Legasthenie treten diese LRS-Symptome aber wesentlich häufiger und stärker auf und die Schwierigkeiten bleiben ohne Förderung zum Teil lebenslang erhalten. Je stärker ausgeprägt die LRS-Symptome bestehen, desto früher sollte man mit einer gezielten LRS-Förderung beginnen. So betreuen die PFI bereits Schülerinnen und Schüler in der 1. und 2. Klasse. Häufig werden Eltern und Kinder aber vertröstet. Wenn die LRS-Symptome in der 3. Klasse weiterhin auftreten oder erst erkannt werden, besteht dringender Handlungsbedarf. Falls Sie bei Ihrem Kind LRS-Symptome erkennen, vereinbaren Sie am besten telefonisch einen persönlichen Beratungstermin im PFI in Ihrer Nähe.

Wie es funktioniert:

Ansprechpartner finden

Sie vereinbaren einen Beratungstermin bei dem Standort Ihrer Wahl.

LRS-Test und Ist-Analyse

Wir setzen standardisierte Lese- und Rechtschreibtests ein und ermitteln im Gespräch mit SchülerIn und Eltern den Förderbedarf.

Beratung

Wir beraten Sie kompetent, welche Schritte gegangen werden müssen und welche individuellen Fördermaßnahmen am geeignetsten sind.

Individuelle Förderung

Egal ob Kleingruppen-, Einzel- oder Onlineförderung, wir verbessern gezielt und auf jedes Kind abgestimmt die Rechtschreibung und das Lesen.

Sichtbare Lernfortschritte

Regelmäßig informieren wir Sie über die Lernfortschritte und sprechen die nächsten Förderziele ab.

Förderziel erreicht

Die Leistungen im Lesen und Schreiben werden schrittweise und nachhaltig besser und das Kind erreicht eine gute Lese- und Schreibkompetenz.

LRS-Symptome beim Lesen

Beim Lesen treten die ersten LRS-Symptome bereits in der Grundschule auf. Kinder mit Leseschwierigkeiten zeigen Probleme beim Lernen der Buchstaben-Laut-Verbindungen (Phonem-Graphem-Verbindung) und beim direkten Erfassen von Wörtern. Sie lernen häufig Sätze oder Texte auswendig und raten Worte, die so nicht im Text stehen. Das Textverständnis ist zumeist eingeschränkt und viele der betroffenen Kinder empfinden Lesen zu üben als sehr mühsam und wollen dies gerne vermeiden.

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LRS-Symptome beim Schreiben

Zu den wichtigsten Symptomen einer LRS gehören viele Rechtschreibfehler. Ungeübte Diktate zeigen oft mangelhafte Noten und frei geschriebene Texte sind voller Fehler. Häufig beobachten Eltern, dass Kinder mit einer LRS auch bereits bekannte, geübte und scheinbar leichte Wörter falsch schreiben. Meistens wird unter typischen LRS Fehlern oder -Symptomen verstanden, dass das Kind Buchstaben (Laute) verdreht oder vertauscht und beispielsweise nicht Biene sondern Beine schreibt.

Die Annahme, Kinder mit LRS seien an genau diesem LRS-Symptom zu erkennen, hat sich in der Wissenschaft nicht bestätigt. Schülerinnen und Schüler mit einer LRS machen genau die gleichen Fehler wie andere auch. Sie werden zum LRS-Symptom, wenn diese Fehler wesentlich häufiger und länger anhaltend auftreten. Mit einer Checkliste der LRS-Symptome, anhand der hier beschriebenen Auflistung, lassen sich Kinder und Erwachsene mit Verdacht auf Legasthenie gut identifizieren. Rufen Sie im PFI in Ihrer Nähe an, falls Sie bei sich oder Ihrem Kind LRS-Symptome vermuten, und vereinbaren Sie einen Beratungstermin, in dem auch immer ein standardisierter LRS-Test durchgeführt wird.

LRS-Symptome

LRS-Symptome beim Lesen
• Langsames Lesen
• Häufiges Stocken
• Verlieren der Zeile im Text
• Optisch ähnliche Zeichen werden falsch gelesen (b/d/p/q, m/w/v)
• Auslassen oder Vertauschen von Wörtern, Silben oder Buchstaben
• Hinzufügen von Wörtern, Silben oder Buchstaben
• Schwierigkeiten bei Doppelkonsonanten
• Länge und Kürze eines Selbstlautes werden nicht erkannt
• Schwierigkeiten, Reime zu erkennen oder zu bilden
• Gelesenes wird nicht ausreichend verstanden. Bei Fragen zum Inhalt wird oft geraten oder allgemeines Wissen anstatt Informationen aus dem Text verwendet.
LRS-Symptome beim Schreiben
• Viele Fehler bei Diktaten, abgeschriebenen Texten und vor allem bei selbst geschriebenen Formulierungen
• Häufig werden im selben Text Wörter mehrfach unterschiedlich falsch geschrieben.
• Buchstabenauslassungen am Wortanfang, am Wortende oder im Wortinneren
• Ähnlich klingende Laute und Lautkombinationen (z.B. Grone/Krone) werden verwechselt.
• Länge und Kürze eines Selbstlautes werden nicht erkannt.
• Schwierigkeiten mit der richtigen Reihenfolge der Buchstaben, z.B. Ruam statt Raum
• Optisch ähnliche Zeichen werden falsch geschrieben (b/d/p/q, m/w/v).
• Rechtschreibregeln können sich schlecht oder nicht gemerkt werden und werden nicht automatisiert.
• Auffallend viele Fehler in der Grammatik und der Zeichensetzung
• Oft eine unleserliche Handschrift in unterschiedlicher Schriftgröße

LRS-Symptome und andere Fächer

Sind die vorhandenen LRS-Symptome ein Anzeichen für eine Lese- Rechtschreibschwäche und liegen Probleme im Lesen UND im Schreiben vor, dann sind in der Regel alle lese- und schreibrelevanten Fächer mit betroffen. Vor allem beim Lesen und fehlendem Textverständnis können diese Legasthenie-Symptome den Schulweg massiv negativ beeinflussen. Ist das Lesen sehr stark betroffen, sollte bereits sehr früh auch über professionelle außerschulische Hilfe nachgedacht werden. Da die meisten Schulfächer auf richtigem Lesen und Schreiben aufbauen, stehen Kinder mit Legasthenie-Anzeichen vor großen Schwierigkeiten. So treten die Lernprobleme auch häufig in Fremdsprachen, aber auch in Fächern wie Geschichte, Biologie, usw., auf. In Mathematik sind es bei guter Rechenfähigkeit des Schülers oder der Schülerin vor allem Textaufgaben, die aufgrund der LRS-Symptome dann nicht verstanden und falsch gelöst werden.

Mögliche Folgesymptome bei Legasthenie

Kinder mit stark ausgeprägten LRS-Symptomen und einer möglicherweise schon diagnostizierten Lese-/Rechtschreibschwäche können aufgrund ihrer Misserfolge Versagens- und Schulangst entwickeln. Versagensängste können emotionalen Stress, Aggressionen,  Schul-Unlust oder psychosomatische Beschwerden auslösen. Einige Kinder mit LRS-Symptomen reagieren traurig, ziehen sich zurück, wirken allgemein schüchtern und still. Andere zeigen aufgrund der LRS-Symptome ihre Frustration und Wut, sind unruhig, verweigern oder stören den Unterricht und es kommt teilweise zu massiven Schulschwierigkeiten. Häufig werden diese Begleitsymptome bei LRS fälschlicherweise einer ADS oder ADHS zugeordnet. Wenn neben den LRS-Symptomen bereits auch emotionale Auffälligkeiten bestehen, rufen Sie im PFI in Ihrer Nähe an. Die ExpertInnen der Pädagogischen Förderinstitute haben jahrelange Erfahrung in der Betreuung Lese-/Rechtschreibschwacher Schüler und Schülerinnen und beraten Sie auch zu den Folgeerscheinungen.

Folgeprobleme aufgrund von LRS Symptomen

Schulische Probleme
Konzentrationsstörungen • Hyperaktivität • Motivationsverlust • generelles Leistungsversagen • ständige Hausaufgabenkonflikte
Emotionale Probleme
Selbstwertverlust • Versagensgefühle • negative Selbsteinschätzung • Ängste, vor allem Schul- und Prüfungsängste • Traurigkeit
Körperliche Probleme
Bauchschmerzen, Übelkeit bis zum Erbrechen • Kopfschmerzen • Schlafstörungen • plötzliches Wiedereinnässen
Soziale Probleme
Kontaktschwierigkeiten • sozialer Rückzug • Aggressivität • Einsamkeit • Prahlen, Clownerie

LRS-Symptome bei Erwachsenen

Werden die LRS-Symptome bei  Kindern oder Jugendlichen mit einer gezielten Förderung nicht abgeschwächt oder aufgelöst, können auch bei Erwachsenen massive Probleme auftreten, die den Lebensalltag negativ beeinflussen. Erwachsene mit LRS-Symptomen haben sich über Jahre oft Strategien angeeignet, um ihre Schwäche zu kompensieren. Dennoch gibt es typische LRS-Symptome bei Erwachsenen, die auf eine unerkannte oder nicht vollständig überwundene LRS hinweisen können. Anzeichen bei Erwachsenen sind zum Beispiel ein langsames Lesetempo und anhaltende Rechtschreibfehler, insbesondere bei unbekannten oder komplexen Wörtern. Sie können Schwierigkeiten haben, längere Texte zu verstehen oder korrekt zu schreiben. Oft fällt es von LRS-Symptomen Betroffenen schwer, ihre Gedanken schriftlich klar und strukturiert auszudrücken, was sich dann in beruflichen und sozialen Situationen negativ auswirken kann. Ein weiteres Anzeichen von LRS bei Erwachsenen ist die Unsicherheit im Umgang mit schriftlichen Aufgaben, wie dem Ausfüllen von Formularen oder dem Verfassen von Berichten. Diese Unsicherheit führt oft zu einer Vermeidung solcher Aufgaben, was wiederum auch ihre beruflichen und persönlichen Möglichkeiten einschränkt. Auch bei Erwachsenen ist eine gezielte und erfolgreiche Förderung sinnvoll. Sprechen Sie mit den SpezialistInnen der PFI vor Ort und rufen zur Vereinbarung eines vertraulichen und persönlichen Erstgesprächs dort an.

LRS-Symptome - ein Fazit

Die Pädagogischen Förderinstitute (PFI) bieten spezialisierte Unterstützung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit LRS an. Mit maßgeschneiderten Förderprogrammen helfen wir Betroffenen, ihre LRS-Symptome zu überwinden, ihre schulischen und beruflichen Leistungen zu verbessern und ihre Ziele zu erreichen. LRS-Symptome treten unterschiedlich stark, aber nicht zwingend gleichzeitig, auf. LRS-Symptome können, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden, auch zu erheblichen emotionalen und psychischen Belastungen führen.

Es können Menschen aller Altersgruppen von LRS-Symptomen betroffen sein und je stärker diese Symptome einer Lese-/Rechtschreibschwäche auftreten, desto wichtiger ist eine frühe Erkennung und rechtzeitige Intervention. Bei Verdacht auf eine LRS vereinbaren Sie einen persönlichen Beratungstermin im PFI in Ihrer Nähe.

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    FAQ's

    Es gibt standardisierte LRS-Tests für Lesen und Schreiben. Wissenschaftlich anerkannte Rechtschreibtests, wie zum Beispiel die Hamburger Schreibprobe (HSP) oder der Diagnostische Rechtschreibtest (DRT) gehören zu den normierten LRS-Tests und liefern genaue Ergebnisse darüber, wie die Leistung eines Kindes im Vergleich zu seiner gesamten Altersgruppe bzw. Klassenstufe zu bewerten ist.

    Wenn Sie als Betroffener von LRS oder Dyskalkulie Hilfe suchen oder Ihr Kind entsprechende Schwierigkeiten hat und Sie Unterstützung benötigen, dann wenden Sie sich vertrauensvoll an das PFI in Ihrer Nähe. Die PFI-Teams fördern und begleiten zum Teil seit Jahrzehnten erfolgreich Menschen mit Schwierigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen!

    Viele Erwachsene haben ihr ganzes Leben lang Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung oder dem Lesen und richten sich in Beruf und privat häufig so ein, dass dies wenig auffällt. Die gute Nachricht ist, dass eine gezielte individuelle Therapie bei Legasthenie auch bei Erwachsenen zu großen Fortschritten führt und die Betroffenen Schritt für Schritt immer besser lesen und schreiben lernen.